Die Anfänge

Im Elisabethjahr 2007 begann der Marburger Weltladen mit der Suche nach einer direkten Partnerschaft mit KaffeeproduzentInnen in Lateinamerika. Jutta Greb und Ekki Seifert reisten durch MIttelamerika und wurden in Honduras fündig. Die Frauenorganisation COMUCAP in Marcala schien mit ihrer vorbildlichen sozialen Arbeit als geeignet und so entstand eine jahrelange Kooperation.

COMUCAP steht für Coordinadora de Mujeres Campesinas de la Paz und wurde 1993 gegründet.

COMUCAPKarte des Anbaugebiets Marcala in HondurasDie Organisation vereint 256 Frauen, verteilt auf 4 Gemeinden.
Mit Kaffee beschäftigen sich etwa 20 Frauen, rund um die Stadt Marcala in La Paz. Noch dazu besitzt die Organisation eine Finca, zusammen machte das im Jahr 2004/05 eine Produktion von 320 qq Kaffee-Pergamino.

Anbau von Aloe VeraCOMUCAP ist eine Frauen-Organisation, deren Ziel nicht nur die wirtschaftliche Besserstellung der Mitglieder, sondern auch die Verteidigung der Frauenrechte ist. Zur Erreichung dieser Ziele betreibt COMUCAP die Vermarktung der Bio-Produkte der Frauen und eine Alphabetisierungs-Kampagne.

Landschaft in MarcalaDie Frauen-Organisation ist sehr aktiv, sie bietet auf dem lokalen Markt Honig sowie Bio-Gemüse und Aloe-Vera an und betreibt einen Laden, wo außer diesen Produkten Essen angeboten wird.

Bericht von Ermenegilda García

ErmenegildaNun, wenn man jung ist fällt es einem vielleicht nicht so auf, aber heute empfinde ich, dass meine Kindheit sehr hart war. Meine Mutter hatte hier in „Bailadero“ ein Haus und ging zur Arbeit nach Cabañas. Uns ließ sie eingeschlossen zuhause. Ich passte auf die kleineren Geschwister auf. Ja, wir litten. Meine Mutter wurde früh Witwe, und wir waren sechs Kinder.
Ich gründete meine Familie mit 32 Jahren. Mit 33 Jahren bekam ich das erste Kind. In einer Familie sollte immer das Essen für alle vorhanden sein. Die Kinder sollten gesund sein und arbeiten können. Ich sorge für ihr Essen und dass sie satt zur Arbeit gehen können.

Hier geht es weiter zum gesamten Bericht von Ermenegilda García

Bericht von Josefina Jimenez

Meine Kindheit war schwierig: der Schulweg war weit und unterwegs spürte ich den Hunger. Ich ging um sechs Uhr früh aus dem Haus und war um halb neun in der Schule. Um vier Uhr war die Schule aus, und um halb sieben war ich wieder zu Hause. Meine Mutter bestrafte mich manchmal, weil ich so spät kam. Früher wurde man für jede Kleinigkeit bestraft.

Josefina beim InterviewZur Schule ging ich bis in die 3. Klasse. Ich half meiner Mutter, die fünf kleineren Geschwister zu hüten, weil mein Vater Trinker war und unsere Familie nicht unterhalten hat. Das ist der Grund, weshalb ich die Grundschule nicht abschließen konnte. Wir lebten erst im Haus meines Vaters, aber wegen seines Alkoholkonsums hat er das Haus verkauft. Wir hatten keine Unterkunft mehr und mussten wechselnde Bleiben suchen. Schließlich kehrte er wieder zu meiner Mutter zurück und nahm sie mit nach Siguatepeque und sonst wohin,… immer mit uns Kindern.

Hier geht es weiter zum gesamten Bericht von Josefina Jimenez

Im Jahr 2013 spaltete sich die Organisation COMUCAP infolge von internen Konflikten. Daraufhin gründete ein Teil der Frauen von COMUCAP die neue Organisation APROLMA, die seither mit dem Marburger Weltladen zusammenarbeitet. Hier finden Sie weitere Informationen zu APROLMA.